DIPLOMATIE UND HEILIGUNG
Zur bleibenden Aktualität von Dag Hammarskjöld
Unter diesem Titel lädt die Arbeitsgemeinschaft zu ihrer Jahrestagung von 07. bis 09. September 2023 in Würzburg herzlich ein. Nähere Informationen zu Programm und Anmeldung finden Sie hier.
„Mich durchschwebt die Vision von einem seelischen Kraftfeld, geschaffen in einem ständigen Jetzt von den vielen, in Wort und Taten ständig Betenden, im heiligen Willen Lebenden.“
Solch eine Notiz des 47-jährigen schwedischen Ministers Dag Hammarskjöld ist bezeichnend für sein Wirken – 1952 formuliert, also ein Jahr vor seinem Amtsantritt als UNO-Generalsekretär, vor über 70 Jahren. Sie stammt aus jenem Tagebuch, das man zur Überraschung aller nach seinem Tod fand und das inzwischen als Klassiker religiöser Weltwahrnehmung und christlicher Spiritualität gelten darf: „eine Art Weißbuch meiner Verhandlungen mit mir selbst – und mit Gott“. Dag Hammarskjöld (1905-1961) arbeitete damals mitten im Kalten Krieg unermüdlich für eine nachhaltige Weltinnenpolitik. Diese ist heutzutage – nicht zuletzt angesichts der Klimakrise samt all ihren politischen und sozialen Verwerfungen – ein dringendes Gebot und nötigt zur Frage nach ihren spirituellen und ethischen Ressourcen. „Der Weg zur Heilung geht in unserer Zeit notwendig über das Handeln.“
Das Lebens-Werk dieses besonderen Christenmenschen ist also historisch zu würdigen und zugleich auf inspirierende Ansätze und Impulse hin zu befragen. Auf welche Weise hat er das Spannungsfeld von Mystik und Politik, von Ethik und Spiritualität ausgelotet, praktisch und grundsätzlich? Was ist daraus für heutige Lebens- und Überlebensfragen zu lernen, persönlich wie programmatisch? Welche Prioritäten ergeben sich?